Iran - Wie viel Geld nehme ich mit?

Budget richtig planen. Meine Erfahrung aus einem Monat Iran

Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es im Iran keine Geldautomaten! Daher muss man sein Budget sorgfältig planen und genügen Cash mitnehmen. Da ich regelmäßig über die Frage stolper, wie viel Geld man mitnehmen sollte, hier mal meine Erfahrung aus einem Monat Iran dazu zusammengefasst.

Der Iran ist auf jeden Fall eine Reise wert, keine Frage!  Ein großer Nachteil ist allerdings, dass durch die Sanktionen keine der üblichen Geldquellen (Visa/Mastercard/American Express) verfügbar sind. Man muss genügend Cash mitnehmen ansonsten hat man ggf. ein Problem. Wie so viele hat daher auch mich die Frage bis zuletzt beschäftigt:

Nehm ich genügend Geld mit bzw. hab ich genügend Geld dabei?

 Quickfacts

  • Erfahrung aus Winter 2014/15
  • Es gibt keine Geldautomaten in Iran! Cash mitnehmen!
  • Dollar oder Euro funktioniert beides einwandfrei
  • Im Notfall haben in den größeren Städten auf den Basars einige Teppichhändler VISA Maschinen
  • Geld nicht in Wechselbüros sondern auf der Straße tauschen
  • Lerne den Unterschied zwischen Rial und Toman
  • Verpflegung ist günstig (ab 5€/Tag)
  • Hotels sind günstiger (ab 20€/Nacht) aber Qualität oft mangelhaft
  • Couchsurfing ist offiziell nicht erlaubt aber Szene relativ groß
  • Motorrad-Versicherung an der Grenze ist teuer (Über 100€ für ein Jahr)
  • Günstigere Versicherungen gibt es hinter der Grenze (Taxi)
  • Die Fähre Richtung Dubai ist teuer (350€)
  • Ich war 24 Tage im Iran
  • Ich hatte 1500€ dabei und davon 500€ übrig
  • Ich würde für einen Monat wieder genau so viel mit nehmen!

 Reise-Stil – Unterkunft und Verpflegung

Meine Unterkünfte im IranWie viel man ausgibt hängt natürlich in erster Linie davon ab wie man lebt. Ich habe versucht sparsam aber nicht knausrig zu sein.

Übernachtet hab ich oft in Hotels, teils in Hostels, teils Couchsurfing. Eigentlich wollte ich auch wild campen aber wenn ihr erst mal im Iran seid wird es euch in die Städte ziehen da die Menschen im Iran eines der größten Highlights sind! Man darf zwar meist in Parks campen, allerdings ziehe ich für einen Stadtbesuch definitiv ein Dach überm Kopf vor wo ich tagsüber meinen Kram lassen kann. Couchsurfing ist im Iran offiziell verboten aber es gibt eine große Szene und bringt euch besonders in den Städten direkt mit den Menschen in Kontakt – ich hab nur gute Erfahrungen gemacht und kann’s nur weiter empfehlen!

Gegessen hab ich meist günstig da ich versucht hab hier das Geld zu sparen was ich mehr für Hotels ausgegeben hab. Restaurants sind wie so oft außerhalb Europas günstig und gut.

Bargeld – Euro und Dollar, Rial und Toman

Das komplette Budget muss wie gesagt Cash mitgenommen werden! Euro oder Dollar funktioniert beides einwandfrei. Am besten in verschiedenen Geldbörsen, in den Schuhen, dem Motorrad, etc. verteilt verstecken.

Falls euch das Geld ausgeht gibt es auf den Bazaren in den größeren Städten einige Händler die eine VISA Maschine haben und euch gegen eine Provision Geld beschaffen können! Durchfragen! Verlasst euch aber nicht darauf oder plant damit!

Wechselt unbedingt auf der Straße und nicht in den offiziellen Wechselstuben/Banken! Die Banken wechseln zum offiziellen Kurs der aber dank Inflation und Sanktionen völlig daneben liegt. Ich hab auf der Straße bis zu 30% mehr Rial für meine Euros bekommen! Einfach auf einem Bazar durchfragen. Wechselt aber nie zu viel und nehmt auf gar keinen Fall einen großen Betrag Rials am Ende der Reise mit. Die Währung ist wertlos und nahezu keine Bank außerhalb von Iran wird sie euch wechseln!

 Für alle die in die Emirate weiterreisen und Rial übrig haben, ich hab damals nach langem suchen ca. hier ein Exchange gefunden der mir meine Rial zu einem miesen Kurs abnahm

Durch die hohe (mittlerweile aber stagnierende) Inflation durch die Sanktionen ist die offizielle Währung (Rial) extrem gefallen (1€ = 33.000 Rial). Weil die Zahlen einfach zu groß wurden hat sich im täglichen Sprachgebrauch die Pseudo-„Währung“ Toman etabliert. 1 Toman = 10 Rial. Dabei handelt es sich um keine eigene Währung, gesagte „30.000 Toman“ sind schlicht und einfach gemeinte „300.000 Rial“ (10€). Vorsicht also beim Handeln, wenn ein Preis zu gut ist um wahr zu sein fehlt meistens eine Null!

Motorrad-Spezifisch

Sprit ist billig (weniger als 30 Cent). Oft liest man von einer Tank-Karte die man kaufen und aufladen muss. Ich hab keine gekauft und auch niemanden getroffen der eine gekauft hatte. Problemlos! Fragt einfach an den Tankstellen nach „Card“ und zeigt auf den Tankwart und er nutzt seine und kassiert cash.

Eine Versicherung fürs Moped muss im Iran abgeschlossen werden. Direkt an der Grenze (Dogubayazit/Bazargan) gibt es nur eine staatliche Versicherung für ein komplettes Jahr die mich über 100 Euro gekostet hat. Später habe ich erfahren, dass man das Motorrad stehen lassen und ein Taxi nach Bazargan (1-2km) nehmen kann. Dort gibt es private Versicherer die auch auf Monatsbasis versichern. Felix wiederum hat den Grenzer davon überzeugt, dass sein Carnet eine Versicherung ist die Iran beinhaltet und ist ohne gefahren.

Falls ihr vor habt die Fähre in die Emirate zu nehmen plant auf jeden Fall einen Puffer dafür ein! Ich hab rund 130€ im Iran für Ticket und Abwicklung am Hafen bezahlt und nochmal 250€ in den Emiraten!

Fazit

Ich hatte damals für einen Monat 1.500€ eingeplant und ca. 500€ mit in die Emirate genommen. Dabei sind auch die 100€ Versicherung und 130€ für die Fähre drin. Ich hab relativ sparsam aber nicht geizig gelebt. Im Nachhinein würde wieder genau so viel mitnehmen!

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