Da war er also, der erste Schritt auf asiatischem Boden, realisiert habe ich ihn aber erst ein paar Kilometer später, klingt spektakulärer als es ist. Von Istanbul ging es weiter die Westküste der Türkei entlang Richtung Süden, nirgendwo sonst sind so viele Ruinen aus römischer Zeit erhalten geblieben wie hier von wo aus das römische Reich lange Zeit regiert wurde, es gab also viel zu sehen. Nach dem hektischen Treiben in Istanbul tat es gut mal wieder ein wenig ab vom Schuss unterwegs zu sein.

Kaum ist man aus Istanbul raus ändern sich auch die Menschen, entgegen aller Vorurteile die teilweise in Deutschland vorherrschen sind alle hier sehr freundlich und offen. Das waren sie zwar meistens auch in Istanbul aber dort will einem meistens doch irgendwie jeder etwas andrehen.

Los ging es mit dem antiken Pergamon in dem damals um das Jahr 0 das Pergament erfunden wurde, die Ruinen liegen auf dem Gipfel eines kleinen Berges was für einen grandiosen Ausblick sorgt. Die Säulen der Akropolis hat glaube ich jeder schon mal auf irgendwelchen Bildern gesehen. Beim Erkunden der Ruinen war ich dort meistens, weil Nebensaison, ganz alleine unterwegs was dem Ganzen einen dezenten Indiana Jones Touch verpasste den ich sehr genoss.

Weiter ging es zu den Ruinen von Priene. Die Stadt lag einst am Meer, nun aber auf geschätzten 200m Höhe was dazu führte, dass die Stadt verlassen wurde. Eine kleine alte Treppe führt den Berg hinauf in eine märchenhafte Landschaft. Entgegen den anderen Ruinen ist Priene sehr natürlich belassen. Langsam holen sich die Wälder die Überreste der Stadt zurück was irgendwie an Szenen eines Fantasy Films erinnert und dem Ganzen eine sehr mystische Atmosphäre verleiht.

Letzte Station im Westen war das antike Ephesos, damals eine zentrale Metropole in der Region und wichtiges Finanzzentrum am Mittelmeer. Aber auch das Schicksal dieser Stadt war mit dem Rückgang des Meeres besiegelt. Das riesige Theater, das Wahrzeichen der Ephesos, konnte man damals wie heute bereits von weitem sehen und es sollte allen Neuankömmlingen schon vor dem Eintreten den Status und den Wohlstand der Stadt signalisieren. Generell sind nirgendwo sonst so viele Prachtbauten einer großen Metropole erhalten geblieben wie hier.

Mittlerweile war auch Schluss mit der Indiana-Jones-Einsamkeit. Zum einen haben islamische Festtage begonnen zum anderen bevölkerten auf einmal auch massenhaft Amerikaner und Asiaten die Sehenswürdigkeiten, woher die alle kamen hab ich bis heute noch nicht heraus gefunden.

Trotz all der atemberaubenden Sehenswürdigkeiten war der Höhepunkt meiner Tour durch die West-Türkei das Zusammentreffen mit Botukan, einem Türken mit dem ich an einer Tankstelle ins Gespräch gekommen bin. Er und seine Eltern hatten ein Sommerhaus in Kusadasi, sowieso meinem Ziel für den Abend, in dem sie die Feiertage verbringen wollten. So hatte ich eine Einladung für den Abend und zum ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen und konnte neben vielen netten Gesprächen und Kontakten ein paar Einblicke in das reguläre Familienleben vor Ort bekommen.

In Kusadasi machte ich dann auch erst mal zwei Tage Pause um von hier aus Ephesos zu besichtigen und ein wenig zu entspannen bevor es weiter in den Süden geht. So ein Leben als Reisender kann schon anstrengend sein.

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One comment

  • Felix 15. Oktober 2014   Reply →

    Hey Kolf! Komme endlich mal dazu deine ganzen Blogeinträge zu lesen. Die Bilder der Ruinenfelder sind super geworden. Genieße das warme Klima, hier hat eindeutig der Herbst Einzug gehalten.

    Grüße aus FR, Mach die Meter!

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